Das Zoom-Seminar findet am 14. und 21. November (Dienstagabende) statt. Die beiden Abende können nur zusammen besucht werden.

Georg Büchner meinte: »Das Leiden ist der Fels des Atheismus« - angesichts des Leidens müsse man Atheist werden. Als Christen und Christinnen vertreten wir diese Ansicht nicht und wollen es begründen. Wir untersuchen verschiedenen Antworten auf die Theodizee-Frage. Zudem suchen wir gemeinsam Orientierung und Hilfen für ein Leben und Handeln gerade auch angesichts von fremdem und eigenem Leid.

Bischof Franz Kamphaus schreibt: »'Warum, o Gott, warum hast du mich verlassen?' Jesus hat diese Frage nicht beantwortet, er hat sie neu gestellt. Er hat sie nicht durchschaut, sondern durchlitten. Gott ist aus dem Leid der Welt nicht herauszuhalten. Er selbst ist unmittelbar davon betroffen. Er lässt sich in Mit-Leidenschaft ziehen, er leidet mit. Das Leid ist kein Zeichen der Abwesenheit Gottes. Er selbst ist uns im Leiden nahegekommen. (…) Damit stehen wir letztlich vor dem Geheimnis Gottes. Die Unbegreiflichkeit des Leids weist uns hin auf die Unbegreiflichkeit Gottes. 'Gott in seinem unerforschlichen Ratschluss…' Es gibt kein Licht, das die finsteren Abgründe des Leids erhellt, als Gott selbst. Und ihn findet man nur, wenn man Ja sagt zu seiner Unbegreiflichkeit, ohne die er ja nicht Gott wäre. Vielleicht kann die Ungeheuerlichkeit des Leidens uns helfen, unser allzu naives Bild vom 'lieben Gott' zu ändern und uns dazu führen, dass wir Gott Gott sein lassen, ihn in seiner Unbegreiflichkeit anerkennen.»
(Aus »Hinter Jesus her«)